Wien (APA) – In Österreich sterben jährlich rund 80.000 Menschen, davon 10.000 bis 12.000 im erwerbsfähigen Alter. Trauer am Arbeitsplatz habe jedoch meist keinen Platz, kritisieren die Gewerkschaften und fordern mehr Unterstützung für Betroffene. Erste Abhilfe soll ein neuer Ratgeber zum Thema schaffen, der am Dienstag in Wien präsentiert wurde.
„Wenn Trauer keine Privatsache ist“ heißt die Broschüre, die von den Gewerkschaften GÖD und vida, dem Verein Rundumberatung und der Österreichischen Beamtenversicherung (ÖBV) herausgegeben wurde. Sie enthält unter anderem Tipps zum Umgang mit trauernden Kollegen, Hilfe für den Fall, dass ein Kollege stirbt, sowie Grundregeln für das Verfassen von Kondolenzschreiben.
Warum Arbeitgeber sich mit Tod im Betrieb beschäftigen sollten, rechnete Daniela Musiol vom Verein Rundumberatung vor. Studien hätten versucht, den Produktivitätsverlust aufgrund von Trauer am Arbeitsplatz zu bestimmen. Laut ‚Grief Index‘ aus den USA macht das im Jahr mehr als 37,5 Milliarden US-Dollar aus. „Das bedeutet umgerechnet fünf Wochen Shutdown in den USA“, so die Supervisorin und Trauerberaterin.