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Ausbildung zur Trauervertrauensperson

Seit 2019 bietet die Gewerkschaft vida die Ausbildung zur betrieblichen Trauervertrauensperson an. Diese dreiteilige Seminarreihe, durchgeführt von Rundumberatung, richtet sich an Betriebsrät_innen, Behinderten-, Jugend- und Sicherheitsvertrauenspersonen, Sozialarbeiter_innen, Sterbebegleiter_innen und andere interessierte Personen.

Die Nachfrage ist groß, weshalb wir 2020 sogar jeweils zwei Termine für die Seminarveranstaltungen anbieten.

Seminar 1: 23./24. März 2020 und 30. Juni/01. Juli 2020

Seminar 2: 08./09. Juni 2020 und 03./04. November 2020

Seminar 3: 19. Oktober 2020 und 01. März 2021

Alle weiteren Informationen entnehmen Sie bitte dieser Broschüre der Gewerkschaft vida!

Fortgegangen – weiterleben. Eine Nachbetrachtung

Es war wirklich eine sehr runde Sache. Auch bei der dritten Trauerkonferenz, die wir gemeinsam mit vida, Arbeiterkammer, GÖD und ÖBV veranstaltet haben, war das Interesse der Kolleginnen und Kollegen überwältigend.

Präsentation des Leitfadens „Wenn Trauer keine Privatsache ist“
Die Spitzen von Gewerkschaft, ÖBV und Rundumberatung präsentieren die neu erschienene Broschüre „Wenn Trauer keine Privatsache ist“
Das Podium zur Eröffnung der Konferenz
Das Podium zur Eröffnung der Konferenz
Informationsstand von Rundumberatung
Ursi Spät von Rundumberatung auf der Konferenz Fortgegangen – Weiterleben

Danke an Roswitha Mathes und Peter Zehentner für die Eröffnungsvorträge sowie an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der sehr intensiven, informativen Podiumsdiskussionen.

Fotos, Filmclips und vieles mehr zur Nachlese findet sich auf der Website der Gewerkschaft vida.

Bis zum nächsten Mal!

Wenn das Funktionieren nicht mehr funktioniert

Eine Konferenz über Tod und Trauer am Arbeitsplatz ÖGB-Catamaran, 24.01.2018

„Sterben ist ja immer noch die häufigste Todesursache.“ Der Communication Comedian Jenny Simanowitz versuchte gleich am Anfang, dem Thema der Konferenz – der Umgang mit Tod und Trauer am Arbeitsplatz – die Schwere zu nehmen. Das gelang ganz ausgezeichnet; die Erleichterung des Publikums, nicht den ganzen Tag bierernst und betroffen dreinschauen zu müssen, war spürbar.

Nach kurzen Statements der Veranstalter_innen, zwei Keynotes über die Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland und einigen praktischen Hinweisen für den Umgang mit Tod und Trauer durch die Berliner Trauerbegleiterin Eva Terhorst widmete sich das erste Panel der Trauerpolitik – ein Terminus, den Daniela Musiol von Rundumberatung (damals noch Nationalratsabgeordnete der Grünen) in den politischen Sprachgebrauch eingeführt hat. Einig waren sich alle Diskutant_innen darin, dass es sensibilisierender Maßnahmen bedürfe. Der von vida, GÖD, ÖBV und Rundumberatung herausgegebener Leitfaden  „Wenn Trauer keine Privatsache ist“ sie hierfür ein wichtiger erster Schritt.

Parlamentsdirektor Harald Dossi schilderte im zweiten Panel äußerst eindrücklich, wie das Parlament mit der schweren Erkrankung und dem späteren Tod von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, und im Anschluss an den Erfahrungsaustausch hinsichtlich der entsprechenden Praktiken in Konzernen wie der ÖBB und der AUA las die deutsche Trauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper  aus ihrem neuen Buch „Geschichten, die das Leben erzählt, weil der Tod sie geschrieben hat“.

Nach der Mittagspause erläuterte die Anthropologin Brigitta Rattay, warum Japaner_innen nie Richtung Norden schlafen, warum es in japanischen Krankenhäusern kein Zimmer 4 gibt und warum es wichtig ist, die Toten am Ende des Dia de los muertos auch wieder zu ihren Gräbern zu geleiten.

Das letzte Panel des Tages befasste sich mit der Frage, welche Aspekte eine Muster-Betriebsvereinbarung zu Tod und Trauer am Arbeitsplatz berücksichtigen müsste. Thomas Geldmacher von Rundumberatung, die Anwältin Petra Smutny, der vida-Jurist Robert Steier und Martin Holzinger von der GÖD diskutierten durchaus kontroversiell. Die vida will Mitte des Jahres einen Entwurf für ein solches Dokument vorlegen und in die politische Diskussion einbringen.

 

Hier noch einige Fotos der Konferenz 2018

neuer Ratgeber – „Wenn Trauer keine Privatsache ist“

Wien (APA) – In Österreich sterben jährlich rund 80.000 Menschen, davon 10.000 bis 12.000 im erwerbsfähigen Alter. Trauer am Arbeitsplatz habe jedoch meist keinen Platz, kritisieren die Gewerkschaften und fordern mehr Unterstützung für Betroffene. Erste Abhilfe soll ein neuer Ratgeber zum Thema schaffen, der am Dienstag in Wien präsentiert wurde.

Wenn Trauer keine Privatsache ist“ heißt die Broschüre, die von den Gewerkschaften GÖD und vida, dem Verein Rundumberatung und der Österreichischen Beamtenversicherung (ÖBV) herausgegeben wurde. Sie enthält unter anderem Tipps zum Umgang mit trauernden Kollegen, Hilfe für den Fall, dass ein Kollege stirbt, sowie Grundregeln für das Verfassen von Kondolenzschreiben.

Warum Arbeitgeber sich mit Tod im Betrieb beschäftigen sollten, rechnete Daniela Musiol vom Verein Rundumberatung vor. Studien hätten versucht, den Produktivitätsverlust aufgrund von Trauer am Arbeitsplatz zu bestimmen. Laut ‚Grief Index‘ aus den USA macht das im Jahr mehr als 37,5 Milliarden US-Dollar aus. „Das bedeutet umgerechnet fünf Wochen Shutdown in den USA“, so die Supervisorin und Trauerberaterin.